Das Ratsbündnis und die SPD haben auch 2021 große Pläne. So wird in der gegenwärtigen Lage bei der Ratssitzung am 18.3.2021 tatsächlich über die Umbenennung mehrerer Straßen in Düsseldorf debattiert, da diese wegen ihrer historisch belasteten Namensgeber nicht mehr tragbar seien. Diese werden in einer Ausarbeitung als sogenannte „Kategorie A“ als „schwer belastet / nicht haltbar“ eingestufte Straßen bewertet. Es soll sich um „Kolonialverbrecher“ handeln – konkret handelt es sich bspw. um Carl Peters, Adolf Lüderitz, Theodor Leutwein und Adolph Woermann nach denen Straßen unter anderem in Düsseldorf-Urdenbach benannt sind. Aber auch die Porschestraße in Flingern-Nord gehört dieser Expertengruppe zufolge ebenfalls in die ominöse Kategorie A.
Hier wird in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten bewusst ein ideologisch-motiviertes Thema aufgemacht, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt infolge der Corona-Situation alles andere als rosig ist. Die Kosten sind nur schwer abzuschätzen, aber die RP titelte schon 2020, das mindestens 500 – 800 EUR je Straßenschild anfallen würden. Hier wären die Kosten für Aufwände der betroffenen Bürger anfallenden Gebühren für neue Ausweise und Kfz-Scheine einberechnet. Insgesamt ist für mit mehreren zehntausend bis hunderttausend EUR Kosten für diese Aktion zu rechnen, wenn etwa noch eine Sachbearbeiterstelle und Kosten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hinzukommen. Allein in Urdenbach wären rund 700 Bürger betroffen.
Die AfD Düsseldorf hält solche ideologisch-motivierten Maßnahmen für vollkommen überflüssig – gerade auch zum jetzigen Zeitpunkt, wo die wirtschaftlichen Kollateralschäden der Coronapolitik noch gar nicht überschaubar sind. Zudem hatten sich Anwohner bereits in der Vergangenheit sehr deutlich gegen Umbenennungen ausgesprochen.
Zudem wird mit der Umbenennungsrhetorik Tür und Tor für weitere kulturrelativistische Maßnahmen eröffnet, die im weiteren Verlauf und nach der „Ausmerzung sog. Kolonialverbrecher und Rassisten“ wohl auch keinen Halt machen wird vor historischen Persönlichkeiten, die ebenfalls nicht mehr vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Epoche bewertet werden dürfen. Auf diese Weise wird ja auch bereits zensiert und umgestaltet. Preisgekrönte Schriftsteller, wie Astrid Lindgren, werden dann vermutlich auch in wenigen Jahren die Straßen- und Schulwidmungen entzogen. Bekanntermaßen ließ Lindgren in Pippi Langstrumpf den „Negerkönig“ auftreten und dürfte sich so nach der Logik der Eiferer und Kulturrelativisten als waschechte „Rassistin“ entpuppt haben.