In der Bezirksvertretung 7 mit den Düsseldorfer Stadtteilen Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath und Knittkuhl hat die Abstimmung über Hundekotbeutel zu einem „Skandal“ geführt. Wie üblich geht es dabei auch um die AfD und weshalb man nicht mit ihr abstimmen darf. Dieses Prinzip wird schon länger praktiziert und führt zu wilden Pirouetten im Abstimmungsverhalten quer durch die bundesdeutschen Kreistage und Parlamente. Das Ziel ist immer gleich: Bloß keine „Nähe zur AfD“ zeigen.
Im konkreten Fall hatte die FDP sich eine Mehrheit außerhalb der Ampelkoalition im Bezirk gesucht und versucht einen Antrag zur Bereitstellung von Hundekotbeuteln im Grafenberger Wald mit den Stimmen der AfD und der CDU durchzusetzen. Ein durchaus sinnvolles und unterstützungswürdiges Ansinnen, das aber dennoch nicht gelang. Für einen SPD-Vertreter bedeutete genau dieses FDP CDU Verhalten den zuvor erwähnten Tabubruch: „Nähe zur AfD“. Man hat sich offenbar zerstritten und er will aus der SPD-Fraktion austreten.
Soweit so gut, aber ganz am Rande wollen wir auch erwähnen, dass der AfD-Vertreter in der BV 7 seit Ende letzten Jahres gar nicht mehr AfD-Mitglied ist. Insofern dürfte er in diesem Streit höchstens als parteiloser Bezirksvertreter bezeichnet werden, aber dies scheint weder die Lokalpresse noch die übrigen Parteien zu interessieren. Einmal AfD heißt offenbar immer AfD. Deutschland im Jahr 2021 – ein Land der Kontaktschuld auf kommunaler Ebene ebenso wie bundesweit bei der Kritik der Schauspieler von #allesdichtmachen.