Düsseldorf ist im Vergleich mit anderen Gemeinden noch mit einem blauen Auge davongekommen: Keine Häuser, die nach dem Starkregen der letzten Woche von den Fluten davongerissen wurden. Nichtsdestotrotz kam es zu massiven Überflutungen und viele Düsseldorfer müssen ihre Keller und Erdgeschosse nun räumen. Ein Todesopfer ist in Düsseldorf ebenfalls zu beklagen.
Was aber deutlich geworden ist: Der Hochwasser- und Katastrophenschutz in der Landeshauptstadt Düsseldorf hat Lücken – die Ostparksiedlung war aber lange als Risikogebiet bekannt. Die Uferbereiche sind dort nicht hoch genug und das Areal vor einer Überflutung durch die Düssel unzureichend geschützt. Eine Machbarkeitsstudie liegt seit Jahren vor. Hier hätte mit einer Investition von rund 600.000 Euro Deiche und Mauern auf einem Teilstück von gut 500 Metern errichtet werden können. Passiert ist aber in den letzten Jahren nichts.
Auch wird das Anlegen von immer höheren Deichen nur wenig helfen, wenn gleichzeitig in der Stadt weiter kanalisiert und Flächen versiegelt werden. Damit muss Schluss sein! Unsere Sicherheit sollte es uns wert sein.
Die Verdichtung der Stadt ist ein Teil des Problems: Wenn Sickerflächen und natürliche Überflutungsräume bebaut werden, fehlen diese im Katastrophenfall, wie wir letzte Woche leider erleben durften. Großflächige Tiefgaragen und die Bebauung von Grundstücken mit drei Häusern, wo früher nur ein Haus stand, haben entsprechende Konsequenzen: Verdichtung des Bodens, Wasser kann nur noch eingeschränkt versickern. Bei Extremwetter führt das dann schnell zu den erlebten Überflutungen – nicht nur in Düsseldorf.
Wenn zusätzlich noch katastrophales Politikversagen auf Bundes- und Landesebene hinzu kommt und Wetterwarnhinweise tagelang ignoriert werden, ist das Desaster komplett. Durch unterlassene Evakuierungen sind in NRW und Rheinland-Pfalz unzählige Menschen uns Leben gekommen. Hier wird sich die AfD für eine lückenlose Aufklärung stark machen und keinsfalls zur Normalität zurückkehren. Wir verwahren uns ferner gegen aufkommende Stimmen, die den Klimawandel für dieses Extremwetterereignis ins Spiel bringen und damit auch von örtlichen Behördenversagen im aktuellen Fall ablenken wollen. Diese Akteure beginnen bereits die Verantwortung immer weiter auf andere Stellen abzuwälzen.