Nach dem schnellen Vormarsch der radikalislamischen Taliban in Afghanistan gerät die deutsche Politik wieder einmal in den Aktionismus-Modus – wie so häufig leider nicht zum Vorteil Deutschlands.
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet kündigte heute im Falle seines Wahlsiegs die Aufnahme aller afghanischen Ortskräfte, also Mitarbeiter der Bundeswehr und anderer Organisationen, in Deutschland an. Schätzungen zufolge könnten das mit Familienangehörigen rund 40.000 Afghanen sein.
Gleichzeitig sorgen bei uns in der Landeshauptstadt Düsseldorf Gruppierungen, wie die Flüchtlinginitiative Stay!, Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) oder der Verein Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf für Aufsehen, die eine sofortige Luftbrücke und Zugang für „alle Flüchtenden aus Afghanistan“ fordern und am morgigen Donnerstag zu einer ersten Demonstration aufrufen.
Da bleibt auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Keller dem Reigen nicht fern und kündigt an, 100 bis 150 Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen.
Wieder einmal schaltet unsere Politik in eine Art Überbietungswettbewerb um, als hätte es ein 2015 nicht gegeben: Lehren aus dem Migrationsdebakel wurden offenbar keine gezogen. Wer nimmt in welcher Stadt mehr Afghanen auf scheint das Motto zu sein. Refugees Welcome 2.0 – Deutschland wieder einmal Moralweltmeister und das alles zu Lasten der Leistungsträger und Steuerzahler in diesem Land.
Statt eine Unterbringung von afghanischen Ortskräften in benachbarten Ländern – wie Usbekistan oder Pakistan – jetzt umgehend anzugehen, werden wieder die Schleusen für Einwanderer jeder Art geöffnet. Wir dürfen gespannt sein, wer sich in den kommenden Wochen und Monaten alles als „Ortskraft“ bei uns einfinden wird. Wer und wie soll die Identität dieser Menschen bei der Einreise prüfen, wenn dann auch noch Afghanen über den Balkan nach Mitteleuropa vorrücken?