Schon Anfang 2020 machte der französische Stahlrohrkonzern Vallourec in Reisholz dicht, 300 Jobs fielen weg. Jetzt steht der Verkauf der Röhrenwerke in Düsseldorf-Rath und in Mülheim auf dem Plan. Insgesamt 2500 Beschäftigte von Vallourec fürchten um ihre Jobs. Im Raum steht auch der Verkauf für einen symbolischen Preis an einen Investor. An einen geregelten Betrieb glaubt da keiner mehr.

Die Stadt und OB Keller reiben sich verwundert die Augen. Mehr als warme Worte wird es aber nicht geben.

Denn defizitäre Industriestandorte müssen schließen und dies nicht nur aufgrund schlechter Unternehmensführung – nein, auch schlechte Rahmenbedingungen, wie etwa hohe Energiekosten oder schlechte Infrastruktur geben oftmals den Ausschlag zu einer Werksstillegung oder einem Notverkauf.

Und genau diese schlechten Rahmenbedingungen befördert die Landeshauptstadt Düsseldorf unter der Schwarz-Grünen Ratskoalition immer weiter: Mit ihrer Politik der „klimaneutralen“ Stadt – immerhin mit 60 Mio. EUR aus der Düsseldorfer Stadtkasse gefördert – wird ein weiterer Industriestandort vor die Wand gefahren. Die mit am höchsten Strompreise der Welt und eine Gängelung des Autoverkehrs, der Speditionen und Logistiker lassen sich nun einmal nicht wegdiskutieren.

Die ideologische Zielsetzung einer „klimaneutralen“ Stadt, die keinerlei oder kaum Co2-Emissionen verursacht, wird krachend in der Machbarkeitsfalle enden. Auf dem Weg zu dieser Erkenntnis wird allerdings noch beträchtlicher Schaden angerichtet – an der in Düsseldorf ansässigen Industrie.

So wird festgehalten an flächendeckender Ausstattung der öffentlichen Gebäude mit Solardächern und die Hoffnung auf eine der größten Blendgranaten gesetzt: der Wasserstoffwirtschaft – ein denkbar ungeeigneter Energieträger.

Und das hat dann auch die Düsseldorfer Ratskoalition unter OB Keller sehr wohl zu verantworten. Dann werden warme Wort als Entschuldigung nicht mehr ausreichen.